Angelina Jolie-Pitt hat ihre Mutter, ihre Tante und ihre Oma früh durch Krebs verloren. Ein Gentest bescheinigte ihr die Genmutation BRCA 1 positiv, eine 87%ige Brustkrebs und eine 47%ige Eierstockkrebsgefahr. Sie trägt die Verantwortung für sich und ihre 6 Kinder.
Es ist sicherlich die brutalste Art der Konfrontation mit dem eigenen Gendefekt, wenn man ein geliebtes Familienmitglied daran sterben sieht. Meine Mutter starb 3 Tage nach meiner Brustkrebsdiagnose an Krebs, 20 – Jahre nach ihrer ersten Diagnose, die meiner entsetzlich ähnelt. Somit ist der Ernst der Lage klar: es wird alles getan, um das Risiko eines Rezidivs zu mindern: das gesamte Brustgewebe entfernen und die Eierstöcke raus. Hätte ich vor meiner Erkrankung den Gentest gemacht, hätte ich die gleiche Entscheidung getroffen, wie Frau Jolie-Pitt. Allein schon wenn man an die Kinder denkt, sieht man sich selbst, sieht den Verlust der Mutter und will nicht, dass die Kinder das Gleiche erleben müssen. Nicht so früh, nicht so schmerzhaft, nicht so brutal.
Und man verliert ja nicht die Beine, Arme oder lebenswichtige Organe. Wer will kann den Busen wieder aufbauen lassen, was ein Körper, der noch nicht durch eine Krebstherapie gehen musste, sehr viel besser verträgt. Die Eierstock-OP ist auf jeden Fall ein Einschnitt im Leben. Die OP ist zwar nicht der Rede wert aber es folgen meist harte Wechseljahre mit allen Konsequenzen. Mit einem guten Umfeld bekommt man das aber auch hin und danach ist alles super. Natürlich kann man danach keine Kinder mehr austragen, aber ich denke das ist in diesem Fall wohl ok 
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Als ich mich durch die Kommentare zum Thema kämpfte, war ich extrem schockiert und verletzt: von „hirnamputiert“, „ausgeweidet“, „verstümmelt“, „durchgeknallt“ etc. war die Rede. Nein! Es ist eine Entscheidung die für diese persönliche Situation klar nachvollziehbar ist: Eine Minimierung des Krebsrisikos auf ca. 5%.
Frau Jolie-Pitt wirkte für mich auf Fotos immer kalt, eher gestresst und wütend. Schon nach der Brust-OP hatte ich den Eindruck, dass Leichtigkeit zurückkam. Ich wünsche ihr, dass die letzte OP ihr nicht so viel zu schaffen macht und Gesundheit, Sorglosigkeit und Freude in ihr Leben bringt.
